Der Wald

Cover der Zeitschrift, 1985

Abdrucke

auch in:

 

Die Vorstellung vom Wald als idyllisches, ländliches Erholungsgebiet kollidiert mit der Beschreibung der Zerstörung der

Na­tur

durch (Holz-)Industrie (

Ka­pi­ta­lis­mus

),

Tou­ris­mus

und

Sport

. Die Engstirnigkeit der

Ge­sell­schaft

in der Provinz wird anhand der

Fa­mi­lie

eines Holzverarbeiters (

Ar­bei­ter

) beschrieben. Vereinzelt werden dialektale Begriffe verwendet.

Der Wald

(1987) heißt auch ein Theatertext Jelineks, mit dem der Kurzprosatext jedoch nichts zu tun hat.

 

Wald Wald, wie schön! Jetzt wirst du gleich verarbeitet. Im Wald stehen Bäume und was man alles mit denen machen kann ein schönes Häusel zum Beispiel und Bretter und Möbel, so Sachen, die wir alle brauchen können. Das ist ja überhaupt der Grund, daß ich den Wald hier beschreibe, weil wir ihn alle brauchen können. Manchmal brauchen wir einen Chef für unsere Holzindustrie, man nennt ihn eine Familie: solche, die sich Feuer geben lassen, weil sie selbst keins haben. So einer ist der Holzverarbeiter.

aus: Elfriede Jelinek: Der Wald. In: manuskripte 89/90 (1985), S. 43-44, S. 43.

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