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Produktion
32 Folgen (davon 8 von Elfriede Jelinek):
Folge 1-8: von
Peter O. Chotjewitz
(Regie:
Bernd Lau
, Ton:
Roland Seiler
, Schnitt:
Christiane Köhler
)
Folge 17-24: von
Margarete Jehn
(Regie:
Ursula Langrock
, Ton:
Udo Schuster
, Schnitt:
Christiane Köhler
)
Folge 25-32: von
Irena
und
Benno Meyer-Wehlack
(Regie:
Bernd Lau
, Ton:
Roland Seiler
, Schnitt:
Regine Götzke
)
Die Folgen von Elfriede Jelinek
Regie:
Peter M. Ladiges
Ton:
Ludwig Groß
Schnitt:
Marlies von Stedman
9. Jelka. Der Überfluß ist ein Genuß
SprecherInnen:
Dieter Borsche
(Erzähler),
Ivana Milan
(Jelka),
Gisela Trowe
(Annette),
Christiane Panzer
(Sabine),
Charles Wirths
(Doktor).
Musik:
Peter Zwetkoff:
Indikativ (Hörspielmusik) (20 sec);
Joseph H. Fiocco
: Konzert G-Dur: Allegro (1 min 35 sec);
Schadel
/
Karl Heinz Freynik
: Eine schöne Welt (1 min 25 sec);
Pete Wyoming Bender
/
Carl J. Schäuble
: Ein Leben lang (50 sec);
Christian Anders
/
Fred Jay
: Einsamkeit hat viele Namen (1 min 20 sec);
Giuseppe Verdi
: Il trovatore (1 min 40 sec);
Peter Orloff
: Ein fremdes Mädchen (35 sec);
Leo Leandros
/
Klaus Munro
: Auf Wiedersehen, ihr Freunde mein (45 sec).
-
Jelka. Der Überfluß ist ein Genuß.
27.2.1977 Dauer: 29 min 45 sec (davon Musik: 8 min 30 sec)
10. Jelka. Neue Kleider bringen einen weiter
SprecherInnen:
Dieter Borsche
(Erzähler),
Ivana Milan
(Jelka),
Gisela Trowe
(Annette),
Karin Schroeder
(Eva),
Marianne Lochert
(Anna),
Lilian Welther
(Draga).
Musik:
Peter Zwetkoff:
Indikativ (Hörspielmusik) (20 sec);
Joseph H. Fiocco
: Konzert G-Dur: Allegro (1 min 35 sec);
Barry Mann
/
Cynthia Weil
: Noch hast du dein ganzes Leben vor dir (35 sec);
Joe Raphael
: Mädchen sind so schön, wenn sie träumen (1 min 10 sec);
Christian Bruhn
: Träume sind nicht verboten (40 sec);
Christian Bruhn
: Warum ist die Welt so schön (1 min 30 sec);
Mort Shuman
/
Etienne Roda-Gil
/
Klaus Munro
: Lago Maggiore im Schnee (1 min 25 sec);
Christian Bruhn
: Menschen (1 min 15 sec).
-
Jelka. Neue Kleider bringen einen weiter.
6.3.1977 Dauer: 29 min 30 sec (davon Musik: 8 min 30 sec)
11. Jelka. Die Blume der Liebe wächst nie im Getriebe
SprecherInnen:
Dieter Borsche
(Erzähler),
Ivana Milan
(Jelka),
Gisela Trowe
(Annette),
Charles Wirths
(Doktor).
Musik:
Peter Zwetkoff:
Indikativ (Hörspielmusik) (20 sec);
Joseph H. Fiocco
: Konzert G-Dur: Allegro (1 min 35 sec);
Mario Engelsberger
/
Edi Hornischer
: Adieu Cherie (40 sec);
Robert Schumann
: Kinderszenen für Klavier op. 15, Nr. 7: Träumerei (1 min 25 sec);
Rolf Marion
/
Peter Lach
: Liebe stellt viele Fragen (1 min 20 sec);
Rolf Glasen
/
Karl Heinz Kröll
: Liebe (1 min);
Ralf Nowy
/
Félix Prost
: Liebe, das heißt mehr (1 min);
Christian Bruhn
/
Georg Buschor
: Wir leben, wir lieben (1 min 5 sec).
-
Jelka. Die Blume der Liebe wächst nie im Getriebe.
13.3.1977 Dauer: 29 min 10 sec (davon Musik: 8 min 25 sec)
12. Jelka. Das schönere Leben, das muß es doch geben
SprecherInnen:
Dieter Borsche
(Erzähler),
Ivana Milan
(Jelka),
Michael Thomas
(Edi),
Gisela Trowe
(Annette),
Christiane Panzer
(Sabine),
Dieter Eppler
(Mann),
Charles Wirths
(Doktor).
Musik:
Peter Zwetkoff:
Indikativ (Hörspielmusik) (20 sec);
Joseph H. Fiocco
: Konzert G-Dur: Allegro (1 min 35 sec);
Mike Doven
/
Jonny Halvey
: Hier ist ein Mensch (35 sec);
Rudolf Nelson
/
Willi Wolf
: Erst kamen die Blusen und die Kleider (50 sec);
Henry Mayer
/
Charly Niessen
: Alles Geld dieser Welt (1 min);
Rolf Rosemeier
/
Wolfgang Borchard-Jacoby
: Ich leg’ dir die Welt zu Füßen (1 min 10 sec);
Wagner
/
Rudolph
: Geld (1 min 45 sec);
Mario Panas
/
Klaus Munro
: Ich bin (1 min 40 sec).
-
Jelka. Das schönere Leben, das muß es doch geben.
20.3.1977 Dauer: 30 min (davon Musik: 8 min 55 sec)
13. Jelka. Schon kommt es herein, das Glück zu zwein...
SprecherInnen:
Dieter Borsche
(Erzähler),
Ivana Milan
(Jelka),
Michael Thomas
(Edi),
Gisela Trowe
(Annette),
Christiane Panzer
(Sabine),
Charles Wirths
(Doktor),
Monika Weniger
(Erika),
Else Brückner Rüggeberg
(Mutter),
Heinz Meier
(Vater).
Musik:
Peter Zwetkoff:
Indikativ (Hörspielmusik) (20 sec);
Joseph H. Fiocco
: Konzert G-Dur: Allegro (1 min 35 sec);
Christian Bruhn
/
Michael Kunze
: Liebe (1 min);
Leo Leandros
/
Klaus Munro
: Du bist der Mann (1 min 30 sec);
Wolfgang Rödelberger
/
Georg Buschor
: Liebe ist mehr als ein Wort (1 min 10 sec);
Francis Albert Lai
/
Kurt Feltz
: Schicksalsmelodie (1 min),
Ralph Siegel Jr.
/
Robert Jung
: Schritt für Schritt (1 min 20 sec);
Werner Twardy
/
Lilibert
: Liebe ist kein Märchen (40 sec).
-
Jelka. Schon kommt es herein, das Glück zu zwein...
27.3.1977 Dauer: 29 min 15 sec (davon Musik: 8 min 40 sec)
14. Jelka....gerät nicht aus dem Tritt, denn viel Geld geht mit
SprecherInnen:
Dieter Borsche
(Erzähler),
Ivana Milan
(Jelka),
Michael Thomas
(Edi),
Matthias Ponnier
(Hans),
Klaus Spürkel
(Franz),
Sigi Harreis
(Angela).
Musik:
Peter Zwetkoff:
Indikativ (Hörspielmusik) (20 sec);
Joseph H. Fiocco
: Konzert G-Dur: Allegro (1 min 35 sec);
Edmund Kötscher
/
Werner Schmah
: Die Zeit fliegt schneller als der Wind (45 sec);
Rudi Lindt
/
Peter Ström
: Kleine Mädchen haben riesengroße Herzen (1 min);
Ralph Siegel Jr.
: Wir sind eine große Familie (1 min 10 sec);
Virginia Lupa
/
Peter Drischel
/
Joe Raphael
: Schau in mein Herz (1 min 30 sec);
Hans Blum
/
Gisela Zimber
: Frei (1 min);
Chris Juwens
/
Joachim Relin
: Komm zu mir, mein sweet silver angel (1 min 15 sec).
-
Jelka....gerät nicht aus dem Tritt, denn viel Geld geht mit.
3.4.1977 Dauer: 29 min 55 sec (davon Musik: 8 min 35 sec)
15. Jelka. Eine bayerische Wurstfabrik fällt leider ein Stück zurück
SprecherInnen:
Dieter Borsche
(Erzähler),
Ivana Milan
(Jelka),
Michael Thomas
(Edi),
Gisela Trowe
(Annette),
Sonja Cvecko
(Sorica).
Musik:
Peter Zwetkoff:
Indikativ (Hörspielmusik) (20 sec);
Joseph H. Fiocco
: Konzert G-Dur: Allegro (1 min 35 sec);
Hagen Galatis
/
Kurt Feltz
: Meine Liebe kann nicht lieben (1 min);
Francis Lai
/
Pierre Barouh
: Un homme et une femme (30 sec);
Frank Dostal
/
Werner Raschek
: Mein Herz, das fliegt nur einer zu (35 sec);
Christian Bruhn
/
Günter Loose
: Abschied ist kein Grund zum Weinen (30 sec).
-
Jelka. Eine bayerische Wurstfabrik fällt leider ein Stück zurück.
10.4.1977 Dauer: 29 min 55 sec (davon Musik: 4 min 30 sec)
16. Jelka. Jelka muß erkennen: auch Wurst kann einen trennen
SprecherInnen:
Dieter Borsche
(Erzähler),
Ivana Milan
(Jelka),
Michael Thomas
(Edi),
Gisela Trowe
(Annette),
Christiane Panzer
(Sabine),
Charles Wirths
(Doktor).
Musik:
Peter Zwetkoff:
Indikativ (Hörspielmusik) (20 sec);
Joseph H. Fiocco
: Konzert G-Dur: Allegro (1 min 35 sec);
Hans Blum
/
Kurt Hertha
: Das Leben beginnt jeden Tag (55 sec);
Reinhard Baierle
/
Manfred Oberdörffer
: Wir brauchen Liebe (30 sec);
Mario Panas
/
Ralf Arnie
: Sieh’ die Welt mit meinen Augen (1 min);
Stevens
/
Fred Jay
: Kannst du denn nicht verzeih’n (1 min 25 sec);
Alfons Yondraschek (= Reinhard Mey)
: Gute Nacht, Freunde (1 min 20 sec).
-
Jelka. Jelka muß erkennen: auch Wurst kann einen trennen.
17.4.1977 Dauer: 28 min 30 sec (davon Musik: 7 min 5 sec)
Abdrucke
Folge 9:
-
Jelinek, Elfriede
:
Jelka. Der Überfluß ist kein
[sic]Genuß. In: wespennest 21 (1975
), S. 62-70
.
-
Jelinek, Elfriede
:
Der Überfluß ist ein Genuß. In: Literarische Hefte 51 (
1976
), S. 63-72
.
-
Jelinek, Elfriede
:
Der Überfluß ist kein
[sic]Genuß (1. Folge). In: Tintenfisch. Jahrbuch Deutsche Literatur 16/1979
, S. 115-116
(Teilabdruck)
.
-
Jelinek, Elfriede
:
Jelka. Der Überfluß ist kein
[sic]Genuß. In:Famler, Walter
/
Ernst, Gustav
:
wespennest. 20 Jahre brauchbare Texte.
Wien
:
Europaverlag
1989
, S. 44-50
.
Folge 11:
-
Jelinek, Elfriede
:
Jelka. Der Überfluß ist ein Genuß. 3. Folge einer Familienserie für den Südwestfunk. In: Salz. Salzburger Literaturzeitung 4/
1976
, S. 5-6
.
-
Jelinek, Elfriede
:
Die Blume der Liebe wächst nie im Getriebe (11. Folge). In: Frischfleisch 12/
1977
, S. 11-17
.
Folge 12:
-
Jelinek, Elfriede
:
Das schönere Leben, das muß es doch geben (12. Folge). In: Fettfleck 8/
1978
, S. 24-32
.
Folge 13:
-
Jelinek, Elfriede
:
Schon kommt es herein, das Glück zu zwein… (13. Folge). In: Die Schwarze Botin 4/
1977
, S. 28-35
.
-
Jelineks
Essays über Peter Zwetkoff
Jelka: Wenn ich nämlich eines gelernt habe, dann das, immer hinaufzusehen und niemals hinunter. Ich denke mir, daß man, wenn man durchschaut, wie alles hier funktioniert, leichter einen Aufstieg
nehmen kann als wenn man einfach alles mit sich geschehen läßt, ja das glaube ich. Da ich also weiß, wie alles hier zusammenhängt, kann ich selbstverständlich Stärken und Schwächen dieser Gesellschaft besser ausnützen als andre,
die das nicht kapiert haben. Zuerst bin ich, auf die Empfehlung einer jugoslawischen Freundin hin – sie arbeitet als Putzfrau – in einen Arzthaushalt nach München hineingeglitten, in dem ich nun bin.
Hier bin ich eine Art Au-pair-Mädchen, mache mich ein wenig nützlich im Haushalt und bei den Kindern und höre mir manchmal, wenn es meine Zeit erlaubt, ein paar Vorlesungen an der Uni an. Ich gehe einfach rein und setze mich zu
den Studenten, obwohl ich natürlich nicht eingeschrieben bin. Auch an Arbeitsgruppen habe ich schon teilgenommen! Da ich als Au-pair-Mädchen einen wesentlich höheren sozialen Status habe als etwa eine Putzfrau, ist es mir auch
schon innerhalb kürzester Zeit gelungen, die Freundschaft und Zuneigung aller an diesem Haushalte beteiligten Personen zu erringen. Gleich und gleich gesellt sich eben gern. Und ich werde von Tag zu Tag gleicher! Sprecher: Von einem erhöhten Standpunkt aus sieht die Welt gleich anders aus, besser, schöner. Annette: Ich bin Arztgattin und heiße Annette. Liebe Jelka, wir sind so froh, Sie bei uns zu haben. Wir wollen gleich du zueinander sagen und gute Freundinnen werden, nicht wahr?! Sind wir doch eines Alters und nur durch gewisse kleine Unterschiede, für die wir beide nichts können, voneinander getrennt. Ich, für meinen Teil, will mich bemühen, diese Unterschiede zu vergessen, wenn das auch manchmal schwerfallen dürfte. Jelka: Ja, äh, Annette. Sabine: Ich bin Sabine, das Kind. Ich bin schon groß und kann mich äußern, im Gegensatz zu Franz, unsrem Säugling, der nur unartikulierte Laute von sich zu geben imstande ist. Jelka: Hallo, Sabine. Ich bin Jelka. Wir wollen gute Freundinnen sein, ja?! Sabine: Prima, daß du da bist. Hilfst du mir jetzt immer bei den Mathe-Hausaufgaben? Und die Mother sagt, du kochst mir auch mein Lieblingsessen, nämlich Vanillepudding mit heißer Schokolade drauf. Jelka: Bei den Aufgaben helfe ich dir gern. Aber, weißt du, kochen, das tu ich nicht so gern. Ich bin schließlich Studentin und keine Köchin, nicht wahr!
Das als Serie konzipierte Hörspielprojekt
Jelka
besteht aus 32 Folgen und wurde wöchentlich vom 2.1. bis zum 7.8.1977 gesendet. Der
Süddeutsche Rundfunk
startete mit diesem Projekt den Versuch, junge AutorInnen für das Verfassen von Familienserien mit progressivem Anspruch zu gewinnen. Die einzige Vorgabe für die AutorInnen bestand in der Hauptfigur Jelka, einer jugoslawischen Germanistikstudentin, die sich in wechselnden Familien und Milieus in
Deutschland
bewegt. Dabei werden Problemfelder wie
Rassismus
und Mechanismen des
Kapitalismus
sowie Machtstrukturen in der
Gesellschaft
und innerhalb der
Familie
thematisiert.
Bei Jelinek, von der die Folgen 9-16 stammen, bewegt sich Jelka im gehobenen Mittelstand: Jelka arbeitet zunächst als Au-pair-Mädchen in einem Münchner Arzthaushalt. Den Avancen des Arztes, Doktor Henning, erteilt sie aus Schuldgefühlen gegenüber Annette, seiner Ehefrau, eine Abfuhr. In der Boutique von Eva, einer Freundin von Annette, arbeitet Jelka als Verkäuferin, um sich etwas Geld dazu zu verdienen. Dort lernt sie Edi, den Sohn und Erben eines Wurstfabrikanten, kennen, und die beiden werden ein Paar. Nach einem Streit über die geplante Entlassung von GastarbeiterInnen, die in der Fabrik von Edis Vater ausgebeutet werden (
Ausbeutung
,
Arbeiter
) und für die sich Jelka einsetzt, kommt es zur Trennung. Jelka kehrt zu den Hennings zurück und hofft auf eine Versöhnung mit Edi. Edi hat jedoch kein Interesse mehr an ihr und beginnt ein Verhältnis mit Annette. Alle Folgen Jelineks enden mit einer Sequenz des Sprechers, die mit „Was Jelka heute gelernt hat“ eingeleitet wird.