Zweifellos wohnt es sich in manchen Cafés angenehmer als in andren.
Viele sind der guterzogenen und gebildeten Leute würdig, die in ihnen sitzen und Zeitung
lesen, doch wenige Lokale sind auserwählt, von mir besessen zu werden, auch wenn ich sie leider nicht besitze.
Das Café Korb besitze ich nicht, bin auch nicht von ihm besessen und trotzdem: Es ist meiner und überhaupt all seiner Gäste würdig.
aus: Elfriede Jelinek: Huschhusch ins Korb . In: Neumann, Petra (Hg.): Wien und seine Kaffeehäuser: ein literarischer Streifzug durch die berühmtesten Cafés der Donaumetropole. München: Heyne 1997, S. 243-245, S. 243.
Über das Wiener Café Korb, Jelineks damaliges Stammcafé (
Person
) und
Susanne Widl
, die Besitzerin des Cafés.