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Burckhardt eines tages beschloß brigitte, daß sie nur mehr frau sein wollte, ganz frau für einen typ, der heinz heißt.
sie glaubt, daß von nun an ihre schwächen liebenswert und ihre stärken sehr verborgen sein würden.
Argus heinz findet aber nichts liebenswertes an brigitte, auch ihre schwächen findet er nur ekelhaft.
Hartwig brigitte näht büstenhalter. wenn man eine kurze naht macht, muß man viele davon machen, wenn man eine kompliziertere längere naht macht, muß man entsprechend weniger machen. das ist sehr human und gerecht.
Spott brigitte könnte viele arbeiter bekommen, sie will aber den einzigen heinz bekommen, der ein geschäftsmann werden wird.
Hartwig viele näherinnen scheiden aus durch heirat, kindesgeburt oder tod.
Stöger brigitte hofft, daß sie einmal durch heirat und kindesgeburt ausscheiden wird. brigitte hofft, daß heinz sie hier herausholen wird. alles andre wäre ihr tod, auch wenn sie am leben bleibt.
Cevikkollu heinz heißt in diesem speziellen fall das leben. das richtige leben heißt nicht nur heinz, es ist es auch.
Hartwig außer heinz gibt es nichts. etwas, das besser ist als heinz, ist für brigitte absolut unerreichbar,
Spott etwas, das schlechter ist als heinz, will brigitte nicht haben. brigitte wehrt sich verzweifelt mit händen und füßen gegen den abstieg, der abstieg, das ist der verlust von heinz.
Hartwig die geschichte von b. und h. ist nicht etwas, das wird, sie ist etwas, das plötzlich da ist (blitz) und liebe heißt
Jelineks Roman
Die Liebhaberinnen
, der Trivialmythen (
Trivialmythos
) im Kontext von Liebe,
Ehe
,
Familie
und
Mutter
sowie Rollenbilder von
Frau
und
Mann
im
Patriarchat
thematisiert, diente der Dramatisierung als Vorlage. In der szenischen Fassung von
Martin Oelbermann
und
Rita Thiele
wurde der Text von Jelineks Roman nicht in Dialoge umgewandelt, sondern als Prosatext belassen, gekürzt und auf sieben SchauspielerInnen verteilt, die die einzelnen Textsequenzen teils einzeln, teils im Chor sprachen.