Den Frauen gestattet er [der Papst] nur ihre Körper und sonst nichts, vielleicht noch Chorgesang.
Keine Fristenlösung, denn all die kleinen Probleme der Frauen wird der Vorgesetzte des Herrn Papst,
ein Herr Gott, innerhalb kürzester Frist schon selber lösen. Zum Beispiel mit der Stricknadel oder
der heißen Lauge. Auch mit Petersilwurzeln. Wo der Papst hintritt: Jubel. Dieser Mann wünscht sich
auch die anderen Sachen nicht, die sich die Frauen in die Unterleiber hineinstopfen oder die Männer
drüberziehen. Diese Dinge sind nicht von Gott erzeugt oder auch nur gewünscht worden. Kein Gott hätte
eine Pille erfunden, die den Ärzten Verdienstmöglichkeiten nimmt.
aus: Elfriede Jelinek: Der Herr Papst und die Frauen .
In: Die Zeit, 16.11.1984.
Antwort auf die Umfrage unter SchriftstellerInnen, was sie in Wut versetzt; über das Verhältnis Kirche – Frauen im Kontext des Papstbesuchs in Wien (
Katholizismus
).