Das erwartungsvolle Publikum vor der Aufführung / Instrumente stimmen / dann entfernte Wiener Musiken, daß es einen graust.
Istvan, Käthe und Schorsch: (zunächst ungeordnet, dann immer emphatischer ) Burgtheater! Burgtheater! Burgtheater!
Sieg-Heil-Rufe (österreichische) / Naziredenausschnitte (österreichische) / Marschkolonnen / Fliegeralarm.
(Gemeinsamer Jubelschrei ) Burgtheater! Erster Akt. 1941!
Großer Beifall
Istvan: Grieß enk…
Käthe: Grieß enk Gott…
Schorsch: Grieß enk Gott, alle…
Alle drei: (gesungen ) Grieß enk Gott, alle miteinander!
Sehr großer Beifall, der langsam verebbt.
Käthe: Ui jegerl.
Istvan: Schampus juchu!
Schorsch: Das ungarische Herrengut!
Istvan: Der Leutnantsmut!
Mitzi und Mausi lachen / darauf zwei kurze, trockene Ohrfeigen.
Käthe: Mitzi, Mausi, aufgepaßt!
Mitzi: (klein ) Aufgepaßt, Mami.
Mausi: (sehr klein ) Aufgepaßt, Mamsch!
Käthe: Schön schnabulieren, gelts ja, Kinder.
Mitzi und Mausi: (großes Gemampfe ) Sch…schna...schschnnaaa…bu…lieieier…ennn!
Käthe: Und wenn’s nur für’s Hoamatl is, das bald hungern und frieren wird.
Mitzi und Mausi: (frieren wie wild ) Frierrrren! (hungern ebenso ) Huhuhungerrrn!
Käthe: Ehebaldigst böckelt’s im Schützengraben und die Stukas stürzen vom Himmel.
In der Hörspielbearbeitung kommen alle Figuren aus Jelineks Theatertext
Burgtheater
– mit Ausnahme von Putzi, Käthes jüngster Tochter – vor. Darüber hinaus werden Applausgeräusche eines Theaterpublikums und Sieg-Heil-Rufe vom 15.3.1938 am Wiener Heldenplatz eingespielt. Der Handlungsverlauf von Stück und Hörspiel ist weitgehend identisch. Auch viele der intertextuellen Anspielungen (z.B. auf Theatertexte von Raimund und Grillparzer sowie auf Filme aus dem
Österreich
der Zwischenkriegszeit und der Zeit des
Nationalsozialismus
) blieben erhalten. Die Zerstückelung des Alpenkönigs im Theatertext wird im Hörspiel durch Schlaggeräusche und Schmerzenslaute akustisch verdeutlicht.